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Schreiben ja - aber mit welchen Programmen? - Teil 2

Katharina Drüppel • März 17, 2021

Schreiben mit Scrivener

Letzte Woche habe ich euch bereits einiges über das Schreiben mit Microsoft® Word erzählt, heute geht es weiter mit dem Schreibprogramm Scrivener® von Literature and Latte aus Großbritannien. Auch heute gilt wieder, ich werde von niemanden für diese kostenfreie Werbung bezahlt, ich habe alle meine Programme selbst gekauft. Apropos kaufen: Scrivener® kostet derzeit 53,-€ auf der Website von Literature and Latte, kann sowohl für MacOS, Windows und iOS erworben werden, ist aber auch als Testversion verfügbar, damit man erst einmal reinschnuppern kann.
Abgesehen davon gibt es gerade für dieses Programm unglaublich viele tolle Tutorials auf YouTube, die ich nur empfehlen kann.
Jetzt zu mir: Ich liebe Scrivener! Warum? Dieses Programm bietet mir einfach alles, was ich beim Schreiben benötige (okay, fast alles, aber dazu später mehr ...). Angefangen vom Plotten über die Charaktererstellung, die Recherchearbeit bis hin zum puren Schreiben - alles ist mit diesem Programm problemlos möglich, ohne dass ich ständig neue Dateien öffnen muss, oder das Programm an Schnelligkeit verliert.
Ihr öffnet das Programm, legt eine neue Datei an, in meinem Fall Fiction in Form eines Romans. Dann erscheint vor euch ein Bildschirm, der auf der linken Seite eine scrollbare Leiste aufweist, rechts eine "Kurzfassung"-Spalte, in der Mitte vorerst ein leerer Bereich, weil ihr noch nichts geschrieben habt.
Ich werde jetzt hier kein Tutorial schreiben, das sprengt einfach den Rahmen, wer da genauere Infos will (und ich halte mich nicht für die absolute Scrivener®-Fachfrau ;-)), kann mir gerne eine Nachricht schreiben.
Was das Programm für mich so besonders macht, ist, dass ich tatsächlich in der linken Leiste meine gesamten Charaktere erstellen kann, dazu Recherchen aus dem Internet einfach per drag and drop ablegen kann, das heißt: Wenn ich eine Rechtsmedizinerin erschaffe, aber nicht genau weiß, was diese eigentlich so den lieben langen Tag macht, suche ich mir die Infos aus dem Internet und ziehe die passenden links einfach direkt in meinen Charakterreiter. Wann immer ich jetzt wieder diese Info suche, klicke ich einfach auf den link, und die Info öffnet sich (sofern ihr über Internet verfügt). Genauso funktioniert das bei Recherchen zu Orten ;-). 
Die Charaktere können mithilfe einer Schablone beschrieben werden (die man aber selbst verändern kann), dazu kann man sich ebenfalls Bilder ablegen, wie die Person aussehen soll.
Aber für mich das Beste an dem Programm ist, dass ich den Plot anhand der linken Leiste komplett in Kapitel und Szenen unterteilen kann mittels kleiner Karteikarten, auf denen ich mir die nötige Info notiere. Diese Karteikarten kann ich beliebig verschieben in der Reihenfolge, womit sich auch der dazugehörige Text mitverschiebt. Klicke ich dann später auf der linken Leiste auf das Kapitel, kann ich es in der Mitte einfach herunterschreiben mit meiner Kurzinfo in der rechten Spalte, in der linken Leiste zusätzlich schnell nach einer Charakterinfo suchen oder einem Recherche-Ergebnis, ohne dass ich dabei eine neue Datei öffnen muss. Ich springe einfach nur an der linken Leiste hin und her. Fällt mir während des Schreibens an einer Szene etwas auf, was noch geändert werden soll, schreibe ich das in die rechte Spalte unter die Kurzinfo. Und wenn mich die ganzen Leisten beim Schreiben ablenken, schalte ich einfach in den Schreibmaschinenmodus oder Vollbildschreibmodus (oben in der Querleiste zweiter Button von rechts): Schon sehe ich nur noch meinen Text vor mir ohne jegliche Ablenkung!
Und was ich auch noch schätze, ist die Möglichkeit, Schreibziele pro Tag als auch für das gesamte Dokument zu erstellen. Über die Statistik erhält man einen schnellen Überblick über Wordcount, Gesamtlänge des Skripts und Länge der einzelnen Kapitel und Szenen. 
Mehr will ich jetzt auch gar nicht dazu schreiben, der Artikel ist schon lang genug. Aber ihr seht, ich bin wirklich begeistert von dieser Art zu Schreiben, aber (ja, das große Aber) zum Überarbeiten verwende ich trotzdem noch ein anderes Programm, nämlich Papyrus® Autor. Warum dem so ist, erzähle ich euch nächste Woche, bis dahin bleibt gesund und kreativ!
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